Armalith ist auf den Markt für Materialien zur Herstellung von Bekleidung für Motorradfahrer vorgedrungen.
Es handelt sich um eine verstärkte Denimart, die haltbarer ist als Kevlar, Cordura und sogar Leder.
Wo ist das Geheimnis von Armalith und was genau ist dieses Material?
Armalith ist eine spezielle Art von Jeans, die mit UHMWPE-Fasern (Ultra High Molecular Weight Polyethylene) verstärkt ist und gegen Abrieb und andere Beschädigungen beständig ist, d. h. eine spezielle Art von Polyethylenfasern mit hoher Molekulardichte. Diese Fasern werden in das Baumwollgarn eingewebt, aus dem Jeans hergestellt werden, und sind ein integraler Bestandteil davon.
Es wurde 2006 in Frankreich erfunden und wird derzeit von der spanischen Firma Royotec hergestellt. Armalith wurde – wie Cordura oder Kevlar – für den Bedarf des Militärs und der Raumfahrttechnologie erfunden, doch im Laufe der Zeit wurden die Vorteile der Verwendung dieses Materials kommerziell erkannt. Besonders gefällt es Unternehmen, die Bekleidung für Motorradfahrer herstellen.
• Es ist leichter als typischer mit Kevlar oder Aramid verstärkter Denim.
• Dank der Verwendung von Lycra bleibt es flexibel, was das Tragen und Fahren angenehmer macht.
• Im Gegensatz zu Kevlar-verstärktem Denim ist es einlagig und dadurch luftiger und atmungsaktiver.
• Es ist viel abriebfester als Denim, haltbarer als Kevlar oder Cordura und die neueste Version von Armalith 2.0 übertrifft in dieser Hinsicht sogar Rindsleder.
Armalith ist eine Mischung aus synthetischen und natürlichen Materialien, die im Garnstadium miteinander kombiniert werden. Es wird als Jeans behandelt, da die Mischung zu 57 % aus Baumwolle besteht – genau wie bei typischen Jeans. 33 % der Zusammensetzung sind UHMWPE-Fasern, die die Struktur der Jeans stärken und sie so langlebig machen, und die restlichen 10 % sind Lycra-Zusätze, die dem Material Elastizität verleihen. Die Version mit Lycra, d.h. Armalith 2.0 wurde 2015 eingeführt. Armalith 1.0 ohne Lycra wird immer noch in Motorradbekleidung verwendet. Es ist ebenso langlebig, aber es mangelt ihm an Flexibilität.
Dank seiner typischen Denim-Struktur fühlt sich Armalith angenehm an, sieht gut aus, ist im Langzeitgebrauch langlebig und verliert seine Eigenschaften auch mit der Zeit nicht. Sowohl eine langfristige Einwirkung von UV-Strahlen als auch wiederholtes Waschen (bis zu 1000 Mal) haben keinen Einfluss auf die Festigkeit von UHMWPE-Fasern.
Je nach Verwendungszweck, zum Beispiel Stadt- oder Touristenkleidung, können wir auch drei Klassen der Armalith-Haltbarkeit unterscheiden: Basic A, stärkeres AA und das stärkste AAA.
Tests zur Festigkeit von UHMWPE-Fasern haben gezeigt, dass dieses Material bis zu 5-mal widerstandsfähiger gegen Reibung, 2,5-mal widerstandsfähiger gegen Dehnung als Kevlar und gleichzeitig bis zu 40 % leichter und 10-mal widerstandsfähiger gegen Sonnenlicht ist. Dank dieser Eigenschaften haben UHMWPE-Fasern in vielen Bereichen Kevlar ersetzt, das früher als das haltbarste galt. Ein Beispiel ist militärische Ausrüstung, bei der UHMWPE-Fasern Kevlar als wirksamere, haltbarere und leichtere Füllung für kugelsichere Westen ersetzt haben.
Cordura ist günstiger in der Herstellung, zeichnet sich aber auch durch eine hervorragende Haltbarkeit aus. Es ist etwas schlechter als Kevlar, und daher ist Armalith in dieser Hinsicht besser. Cordura hat jedoch noch weitere Vorteile, wie zum Beispiel eine hohe Wasserbeständigkeit. Die UHMWPE-Fasern selbst sind vollständig hydrophob, d. h. sie nehmen kein Wasser auf, in Kombination mit Baumwollfasern ist es jedoch nicht so wasserdicht wie Cordura.
Armalith ist eines der wenigen einlagigen Materialien, das die Bedingungen der europäischen Motorradsicherheitsnorm EN 13595-2 erfüllt, und sicherlich das einzige einlagige Material, das einen solchen Tragekomfort, Flexibilität und Atmungsaktivität bietet. Deshalb entscheiden sich so viele Hersteller wie SECA für Armalith für ihre Motorradbekleidung.